Rhythm is it

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Konzertbesuchern jeglichen Alters wurde es warm ums Herz, denn die Jenaer Philharmoniker unter Marc Tardue heizten ihnen mit tänzerischer Musik mächtig ein.

Sie eröffneten das Konzert mit George Gershwins „Cuban Overture“. Prachtvoll die Blechbläsersoli und das siebenfache Schlagwerk. Emmanuel Chabriers „Habanera“ war mit homogenem Holzbläserklang ein gelungener Rückblick auf das 19. Jahrhundert. Die große Entdeckung des Abends waren zwei Tänze des 1950 in Mexiko geborenen Arturo Márquez. Im zweiten seiner Tänze beeindruckten neben Blechbläsern und Percussion eine sehnsuchtsvolle Klarinetten-Melodie, die sich über ein Streicher-Pizzicato empor schwang, ein Solo der 1. Violine sowie Soli der Trompeten und der Piccolo-Flöte. Die vier Tänze aus Alberto Ginasteras „Estancia“ ließen das Temperament der nordargentinischen Landbevölkerung aufscheinen. Ginastera war der Lehrer Astor Piazollas, dessen „Oblivion“ und „Liber Tango“ von der Geschichte des Tangos und der Freiheitsliebe der Argentinier erzählen.

Darius Milhauds „Der Ochse auf dem Dach“ ist eine Fantasie über brasilianische Themen in Rondo-Form. Mit Spielfreude erklangen das jazzige Eingangsthema, ein über Streicherklängen schwebendes Oboen-Solo, die von beiden Flöten vorgetragenen Melodien und die Trompeten-Soli. Marc Tardue und dem Orchester gelang es, den hintergründigen Witz Milhauds zum Klingen zu bringen.

Ravels „Bolero“ wurde zum krönenden Abschluss des Abends. Durch das Wiederholen einer einzigen Melodie vor dem Hintergrund der Trommel bewiesen alle Instrumentalisten solistische Qualitäten sowie im Hinzutreten von immer neuen Instrumenten und im vollen Orchestertutti ein vorzügliches Klangbewusstsein. So ist der „Bolero“ in Jena noch nie erklungen. Ein bravouröses Konzert, das man gern auf CD wieder und wieder hören möchte.