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Kein Schlussstrich! Jena und der NSU-Komplex

Detailaufnahme von geschreddertem Papier mit Wort-Bild-Marke Kein Schlussstrich  ©JenaKultur, skop
Detailaufnahme von geschreddertem Papier  ©Sigmund on Unsplash

Umfangreiche Herbstaktivitäten an besonderem Datum eingeläutet

Einen Tag vor dem Todestag von Enver Şimşek wurde in einer Pressekonferenz der Auftakt zum Herbstprogramm von "Kein Schlussstrich! Jena und der NSU-
Komplex" und damit für die stadtgesellschaftliche Auseinandersetzung gegeben. Weitere bundesweite Aktivitäten der Programmreihe werden vorgestellt.

Neben Impulsen von

wurde auch eine Stellungnahme des Arbeitskreises zivilgesellschaftlicher Akteur:innen vorgestellt, die Schwerpunkte und Ziele bei der weiteren Aufarbeitung und Auseinandersetzung um den NSU-Komplex in Jena gibt.

Beteiligte Akteur:innen und Zitate

Prof. Dr. Marion Reiser:

"Die rechtsterroristischen Anschläge der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Rechtsextremismus eine beständige Bedrohung für unsere offene, demokratische Gesellschaft ist. Daher ist die wissenschaftliche Forschung zu rechtsextremen Einstellungen und Strukturen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit gegen Rechtsextremismus und Radikalisierung. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe beschäftigen wir uns aus unterschiedlichen Disziplinen mit dem NSU-Komplex und der Frage, wie wir solche rechtsextremistisch motivierten Mordserien in Zukunft verhindern können."

Rea Mauersberger:

"Die Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex und anderen rechten Netzwerken setzt die Bereitschaft für eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit rassistischen und kolonialen Kontinuitäten voraus. Die fehlende Empathie und die Ignoranz des staatlichen Apparats gegenüber den Familienangehörigen
haben den strukturellen Rassismus offengelegt. Wir brauchen neue und stärkere Allianzen, um Rassismus zu überwinden und die offene Gesellschaft zu verteidigen."

Nicole Schneider:

"Vom Jenaer Runden Tisch für Demokratie und seinen zivilgesellschaftlichen Akteuren gehen seit vielen Jahre wichtige Impulse zur Aufarbeitung des NSU-Komplex in Jena aus. Dennoch sind viele Aspekte des NSU-Komplexes noch unzureichend bearbeitet. Zu den Aufgaben der kommenden Jahre wird es gehören, die migrantische Perspektive zu stärken, einen kontinuierlichen Aufarbeitungsprozess durchzuführen und eine lebendige Erinnerungskultur zu etablieren."

Dr. Axel Salheiser:

"Die völkische und rassistische Ideologie, die die NSU-Täter:innen und ihr Unterstützerumfeld antrieb, grassiert bis heute. Hass, Hetze und Bedrohungen haben zugenommen, Betroffene werden immer noch unzureichend geschützt – im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum NSU-Komplex werfen wir einen vergleichenden Blick auf diese internationale Entwicklung."

Jonas Zipf:

"Es war die Stadt Jena, in der Täter:innen des NSU-Komplexes sozialisiert wurden; es war und ist die Stadt Jena, die auf diese besondere Verantwortung immer wieder mit Abwehr reagiert; es ist daher zwingend, dass der Impuls sowohl zur stadtgesellschaftlichen Aufarbeitung, als auch zur bundesweiten Beschäftigung mit den Perspektiven der Opferangehörigen aus Jena kommt."

Zum Projekt

Zehn Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden des sog. "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) sind viele Fragen offen, viele Wunden ohne Aussicht auf Heilung. Die Haupttäter:innen kamen von hier und es ist an der Zeit, die stadtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem rechten Terror, mit Rassismus, mit Diskriminierung und mit der Bedrohung Andersdenkender zu intensivieren. Es ist an der Zeit, die Opfer und Betroffenen sichtbarer werden zu lassen. Es ist an der Zeit, sie in ihrem Kampf gegen die Ursachen von Ausgrenzung, Hass und Gewalt an der Seite von diversen Bürgerinitiativen zu würdigen und zu stärken. Auf Initiative von JenaKultur, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Institut für Zivilgesellschaft und Demokratie arbeiten seit dem Sommer in mehreren Etappen und gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen und Künstler:innen die historischen Wurzeln auf.

Das Programm für den Herbst

Neben dem Engagement und der Beteiligung am bundesweiten Kernprogramm veranstaltet die Stadt Jena gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen und Künstler:innen Ausstellungen, Site-Specific-Arbeiten, Podien, Diskussionen, Workshops, Lesungen, Vorträge, Konzerte, Theateraufführungen und vieles mehr. Damit wird ein Programm präsentiert, das sich in unterschiedlichen Kontexten den Opfern und den Ursachen von Rassismus, Antisemitismus, rechtem Terror und Gewalt nähert und einen Austausch von oftmals auch kontroversen Sichtweisen ermöglichen soll. Im Gedenken an die Opfer geht es um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex in Jena. Zentrale Erkenntnisse aus über 70 Veranstaltungen werden in einen kommunalen Handlungsplan der Stadtverwaltung für Vielfalt und gegen Rassismus einfließen.

Heute, am 10.09.2021 wurde das Herbstprogramm unter Beteiligung von Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung präsentiert. Eine erste Pressekonferenz mit dem Oberbürgermeister, dem Präsidenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena und verschiedenen Kurator:innen fand bereits am 2. Juni 2021 statt und kann hier eingesehen werden. Die zum Projekt gehörige, umfangreiche Broschüre wird in den kommenden Wochen an allen bekannten Stellen ausgelegt und auf allen Veranstaltungen im Rahmen des Herbsprogramms verteilt.

Die komplette und ständig aktualisierte Übersicht findet sich auf der Projektseite: www.kein-schlussstrich-jena.de

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