Achtseitiger tempelartiger Zentralbau aus Kalkstein mit vier Portalen und Lichtkuppel in Stahlbetonkonstruktion
an den Wänden vier Bronzereliefs von Constantine Emile Meunier (1831-1930) zu den Themen Industrie, Bergbau, Ernte und Hafen, die der Künstler ursprünglich für ein „Denkmal der Arbeit“ entworfen hatte
Architekt: Henry van de Velde (1863-1957)
dominiert den nach Abbes Mitstreiter Carl Zeiß benannten Platz, welcher inmitten der Wirkungsstätten Abbes liegt (ehemalige Zeiss-Werke, das 1903 auf Abbes Initiative errichtete Volkshaus und sein bis 1911 gestandenes Wohn- und Sterbehaus)
in der Mitte die von Max Klinger (1857-1920) geschaffene Marmorherme mit dem Porträt von Ernst Abbe und Reliefs zu dessen Lebenswerk – Wissenschaft, Technik, Mikroskopie und Astronomie
bereits kurz nach Abbes Tod (14.01.1905) Bestrebungen zur Errichtung eines Denkmals größeren Stils innerhalb der Arbeiterschaft der Stiftungsbetriebe
Bildung eines Ausschusses, zunächst Einigung für ein Standbild, aber heftige Diskussionen um den tatsächlichen Ausführungsentwurf
1907 auf Vorschlag von Eugen Diederichs Nutzung der von Meunier gemeinsam mit seinem Freund Henry van de Velde entwickelten Pläne für die architektonische Umsetzung seines Monumentes der Arbeit als Monument für Abbe, erfüllte die Intentionen der Jenaer Arbeiterschaft
1908 Beauftragung van de Veldes mit der Ausführung des Denkmals, Integrierung der Bronzeplatten Meuniers in die neue Form einer Gedenkhalle
1910 Baubeginn, Kosten: 115.000 Mark, Finanzierung aus Spendengeldern der Jenaer Bevölkerung
1910 Beauftragung Max Klingers mit Marmorherme Abbes
1911 (30.07.) feierliche Einweihung, akademisches Zeremoniell, Zug der Festgäste – u.a. van de Velde und Klinger – durch die Jenaer Innenstadt
in idealer Weise Verbindung des künstlerischen Impetus zeitgemäßer Gestaltung und der in Material umgesetzten künstlerischen Idee eines würdevollen, betont schlichten, und dabei dennoch dem außergewöhnlichen Genius des Geehrten angemessenen Denkmals
Monumentalisierung der Erinnerung an die so komplexe wie bescheidene Figur Ernst Abbes, um sie den Zukünftigen dauerhaft zu überliefern
vollendeter Ausdruck in einem zeitlosen, architektonisch wie plastisch gestalteten Gesamtkunstwerk