JenaKultur.
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Werkleitung
Friedrun Vollmer
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Die Jenaer Philharmonie hat hinsichtlich der angekündigten Einsparungen gemeinsam mit vielen weiteren Kultureinrichtungen einen offenen Brief an den Intendanten und den Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks formuliert:
Sehr geehrter Herr Ludwig,
sehr geehrter Herr Ziche, sehr geehrte Damen und Herren des Rundfunkrates,
als Vertreterinnen und Vertreter der Kulturhäuser in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wenden wir uns heute in großer Sorge an Sie.
Wir haben zur Kenntnis genommen, dass der MDR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt vor schwierigen finanziellen Entscheidungen steht und ein Sparprogramm angekündigt hat. Gleichzeitig sehen wir mit wachsender Besorgnis, dass Einsparungen im Programm- und Produktionsbereich unmittelbar die Kulturberichterstattung und die Verbindung zwischen den Kulturinstitutionen und den regionalen Zuhörerinnen und Zuhörern treffen.
Kulturberichterstattung durch öffentlich-rechtliche Medien – konkret in Form von MDR Klassik mit Programmformaten wie dem bereits abgesetzten Opernmagazin, regelmäßigen Theater-und Konzertberichten, Premierenankündigungen, Kritiken und Hintergrundbeiträgen – ist für uns kein Luxus, sondern ein zentraler Bestandteil der kulturellen Öffentlichkeit. Der MDR als öffentlich-rechtlicher Sender hat aus dem Staatsvertrag den Auftrag, die kulturelle Vielfalt der Region sichtbar und Debatten über Theater- und Musiktheaterproduktionen möglich zu machen. Eine Reduktion der Berichterstattung schwächt die Kulturlandschaft der Region und damit ihr demokratisches Fundament.
In der Präambel im Staatsvertrag über den Mitteldeutschen Rundfunk heißt es: "Sie [der Freistaat Sachsen, das Land Sachsen-Anhalt und der Freistaat Thüringen] wollen damit den freiheitlich demokratischen Rechtsstaat und seine Institutionen stärken, in den drei mitteldeutschen Ländern die kulturelle Vielfalt und Identität fördern sowie zum demokratischen Dialog, zur Sicherung der Meinungsvielfalt und Erhalt der Lebensgrundlagen und des Friedens beitragen."
Die Kulturberichterstattung erfüllt mindestens vier wichtige Funktionen:
Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf den MDR-Programmauftrag bitten wir Sie eindringlich: Berücksichtigen Sie bei den notwendigen Finanzentscheidungen die besondere Bedeutung der Kulturberichterstattung und der regionalen Berichterstattung über Theater, Musiktheater, Tanz und Konzerte. Konkret bitten wir um die Prüfung, dass regelmäßige Kulturberichterstattung sichergestellt bleibt: Wie stellt der MDR sicher, dass Formate des Senders MDR Klassik, die regelmäßig über Premieren, Ensemble- und Spielplan-Informationen sowie Premierenkritiken berichten, auch künftig erhalten bleiben? Wie werden Programmplätze, die den mitteldeutschen Raum abdecken, wie beispielsweise „Das Klassikgespräch“ um 9.10 Uhr von MDR Klassik konkret ersetzt? Wie stellt der MDR künftig die Sichtbarkeit der drei Bundesländer innerhalb der ARD in Radio und Fernsehen sicher?
Mit freundlichen Grüßen
Anhaltisches Theater Dessau, Generalintendant Johannes Weigand
Bühnen Halle, Geschäftsführer Klaus Dörr, Intendant der Oper Walter Sutcliffe, Ballettdirektor Michal Sedláček, Künstlerische Leiterin neues theater und Thalia Theater Mille Maria Daalsgard, Künstlerischer Direktor Puppentheater Christoph Werner
Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen, Intendant Lutz Hillmann
Deutsche Bläserakademie/Sächsische Bläserphilharmonie, Geschäftsführender Intendant und Akademiedirektor Dr. Christian Saalfrank
Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, Teamintendanz Valentin Schwarz, Dorian Dreher und Timon Jansen, Kaufmännische Geschäftsführerin Sabine Rühl
Dresdner Philharmonie, Intendantin Frauke Roth
Fritz Theater Chemnitz, Leitungsteam Isabelle Weh, Hardy Hoosman, Alica Weihrauch und Lena Schulze
Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, Intendant und Geschäftsführer Dr. Daniel Morgenroth
Gewandhaus zu Leipzig, Gewandhausdirektor Prof. Andreas Schulz
Händelfestspiele Halle und Stiftung Händel-Haus Halle, Intendant Florian Amort
Harztheater, Intendant und Musikdirektor Johannes Rieger
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden, Intendanz und Künstlerische Leitung Carena Schlewitt
Jenaer Philharmonie, Werkleiterin JenaKultur Friedrun Vollmer, Orchesterdirektor Alexander Richter und Generalmusikdirektor Simon Gaudenz
Kulturhafen Dresden, Co-Intendanz: Lorenz Fischer, Marcus König, Valentin Reichert
Landesverband der Freien Theater in Sachsen e.V., Geschäftsführerin Josephine Bock
Landeszentrum Freies Theater Sachsen-Anhalt e.V., Geschäftsführerin Maria Gebhardt
Projekttheater Dresden, Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer Dirk Strobel
Puppentheater Zwickau, Geschäftsführer Jürgen Flemming und Matthias Lasch, Künstlerische Leiterin Christine Schmidl
Schauspiel Leipzig, Intendant Enrico Lübbe
Schiller-Theater Rudolstadt, Intendant und Geschäftsführer Steffen Mensching
Sorbisches National-Ensemble, Intendant Tomas Kreibich-Nawka
Staatsoperette Dresden, Intendantin Kathrin Kondaurow
Staatsschauspiel Dresden, Intendant Joachim Klement
Staatstheater Meiningen, Geschäftsführender Intendant Jens Neundorff von Enzberg
Städtische Theater Chemnitz, Generalintendant Dr. Christoph Dittrich
Telemannisches Collegium Michaelstein, Geschäftsführer Steffen Hoffmann
Theater Eisleben, Intendant und Geschäftsführer Frank Martin Widmaier
Theater Erfurt, Künstlerischer Direktor Malte Wasem
Theater Magdeburg, Generalintendant Julien Chavaz
Theater Naumburg, Intendant Stefan Neugebauer
Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen, Intendant Daniel Klajner
Theater Plauen-Zwickau, Generalintendant Dirk Löschner
Theaterhaus Jena, Künstlerische Leiter:innen Azeret Koua, Céline Karow, Daniele Szeredy, Josef Bäcker und Lukas Pergande
Thüringer Theaterverband e.V. Landesverband der Freien Theaterszene in Thüringen, Geschäftsführerin Kathrin Schremb
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