Reines Tschaikowski-Konzert

Es begann mit dem berühmten Klavierkonzert Nr. 1 in b-Moll, op. 23. Gespielt wurde es von der in Jena bestens bekannten Varvara Nepomnyashchaya, die sich der Einfachheit halber nur Varvara nennt.
Die in Moskau geborene und mittlerweile international anerkannte Pianistin spielte das Konzert technisch brillant, mit kräftigem Anschlag, ganz besonders beim majestätisch-pathetischen Eingangsthema und der virtuosen Kadenz des Kopfsatzes. Sie fand zu feinen, lyrischen Klängen im 2. Satz und führte den energischen Finalsatz rhythmisch präzise und kraftvoll zum Höhepunkt des Konzertes. Vom Publikum wurde sie mit Bravo-Rufen und Applaus gefeiert.
Der jungen Pianistin ist zu wünschen, dass es ihr in den Folgejahren gelingen möge, ihre technische Brillanz mit der emotionalen Tiefe, die in Tschaikowskis Musik liegt, noch so zu verbinden, wie wir es aus der russischen Pianisten-Schule von Horowitz bis Richter kennen. Als Zugaben spielte sie Mozarts 12 Variationen über „Ah, vous diraj-je Maman“, besser bekannt unter: „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und Tschaikowskis „Méditation“.

Mit sechs Ausschnitten aus Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“ stimmten die Jenaer Philharmoniker unter Marc Tardue die Zuhörer auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Es erklangen u.a. die „Schlacht der Mäuse und Pfefferkuchensoldaten“, „Im Tannenwald“, der „Schneeflockenwalzer“ und der finale Walzer in voller Orchesterpracht. Die Philharmoniker unter Tardue beendeten ihr Konzert mit dem „Blumenwalzer“. Großer Jubel des Jenaer Konzertpublikums.

In leicht varriierter Form, ergänzt durch Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“, wiederholten die Jenaer Philharmoniker am darauffolgenden Sonntag das Programm in der Tonhalle Zürich.