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Zur Zukunft der Jenaer Philharmonie

Nachlese zur Podiumsdiskussion am 18. Juni 2018 im Jenaer Volksbad

Jenaer Philharmonie im Volkshaus Jenaer Philharmonie im Volkshaus ©JenaKultur, C. Worsch

Gestern fand im Jenaer Volksbad eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Jenaer Philharmonie statt. Trotz vorgerückter Stunde kamen ca. 85 Interessierte, unter ihnen der designierte Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche, die beiden Vorsitzenden von Kultur- und Werkausschuss, Dr. Jörg Vogel und Tilo Schieck, außerdem zahlreiche Stadträte, Musiker und Liebhaber klassischer Musik bzw. Anhänger der Jenaer Philharmonie.

Am Freitag wird das Programm der neuen Spielzeit öffentlich vorgestellt, das bereits die Handschrift des neuen Generalmusikdirektors Simon Gaudenz trägt. Das bot den Anlass für ein Gespräch mit ihm und dem Werkleiter von JenaKultur, Jonas Zipf. Sergej Lochthofen als Moderator rekurrierte zunächst auf die aktuelle Ausgabe des Magazins „Orchester“, in dem unter der Überschrift Achtung: Kulturabbau das traurige Schicksal vieler, vor allem ostdeutscher Orchester seit der Wende von 1989 thematisiert werde. Die Jenaer Philharmonie sei darin nicht erwähnt. Auf seine telefonische Rückfrage habe die Autorin, Ute Grundmann, ausgeführt, dass Jena ja auch eine „Insel der Glückseligkeit“ sei. Die prosperierende Lichtstadt habe wenige Probleme mit seiner Kulturfinanzierung. Wozu, so Lochthofen, brauche man also dieses Gespräch, dass mit dem reißerischen Untertitel „Zur Lage der Jenaer Philharmonie“ ein wenig Krise suggeriere? Jonas Zipf stellte klar, dass man sich gerade mit neu ausgehandeltem Haustarifvertrag, der bis 2024 liefe und den 74,25 Musikerstellen bis dahin Kündigungsschutz böte, mit einer bis 2020 laufenden Zuschussvereinbarung für den Trägerbetrieb JenaKultur, mit neuem Vertrag mit der Musikhochschule in Weimar und Gründung der Thüringer Orchesterakademie in der Tat in einer sehr komfortablen Lage befände, die allerdings auch die Möglichkeit eröffne, Neues auf den Weg zu bringen und zu erproben. Und dies sei dringend geboten, erfordere doch eine sich diversifizierende Stadtgesellschaft Bewegung, Öffnung hin zu anderen Zielgruppen, neue Formate.

Er beschrieb das treue Publikum der JP als getragen von einem hohen Traditionsbewusstsein. Aber die Stadt sei jung und weltoffen, zugleich gäbe es ein Kulturgefälle zwischen der Innenstadt und den wachsenden Wohngebieten in Nord und Süd, was eine Bewegung des Orchesters auch in die Peripherien verlange.

Simon Gaudenz beschrieb seine Ideen, neue Spielorte mit kleineren Besetzungen aufzusuchen, gleichzeitig aber die Kernkompetenz im klassisch-romantischen Repertoire nicht zu vernachlässigen. Hier käme es insbesondere darauf an, das Konzert mittels innovativer Bühnenkonzepte zu einem Erlebnis zu machen. Zugleich brauche man kürzere, kleinere Konzertformate, die zu den Lebenswirklichkeiten der Bevölkerung passten. Und man müsse unbedingt mit Kindern arbeiten, bei ihnen einen Boden bereiten, von dem aus sie die Chance hätten, irgendwann in späteren Jahren anzuknüpfen.

Bei der anschließend geöffneten Diskussion in Richtung Publikum schlugen die Wogen teilweise etwas höher. Die Stammgäste der Philharmonie fürchten unangemessene Veränderungen auf ihre Kosten. Die Musiker sind überzeugt, dass sie hinsichtlich ihres Engagements etwa in den Schulen, auch hinsichtlich ihres Offenseins für die Erprobung von Neuem bereits Maßstäbe setzten, dass allerdings das Marketing für das größte Konzertorchester Thüringens leider zu wünschen übrig lasse, weil die Philharmonie im Stadtraum faktisch nicht stattfände. Und die zahlreichen Stadträte betonten, dass die Forderungen nach einem Zukunftskonzept für eine so große Kultureinrichtung legitim und zeitgemäß seien.

Schlussendlich bleibt zu konstatieren, dass der Zeitpunkt für die Diskussion möglicherweise nicht ganz optimal war. Die Neuerungen im neuen Spielzeitprogramm werden erst am Freitag öffentlich und blieben somit sehr im Ungefähren, was verunsicherte und polarisierte, obwohl vieles auf den Weg gebracht ist und mit den Wünschen aller Anwesenden korrespondiert. Gerade bezüglich Kommunikation und Marketing wurde in den letzten Monaten vieles erarbeitet, was bald zum Tragen kommt. So darf eine solche Veranstaltung, die den Versuch unternimmt, Diskurse zu stiften, als durchaus sinnvoll angesehen werden. Das Gespräch sollte unbedingt fortgesetzt werden.

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